Herren 3 senden Lebenszeichen im Abstiegskampf

 

Dass die Herren 3 vor dem Spiel gegen den direkten Konkurrenten aus Ettlingenweier mit dem Rücken zur Wand standen, wäre noch stark untertrieben. Nach Wochen und Monaten ohne Erfolgserlebnis, dafür aber mit ständigen Ausfällen diverser Spieler und zahlreichen Niederlagen im Gepäck, fand sich die Truppe um Bondscoach Jürgen vor diesem existenziellen Heimspiel auf einem Abstiegsplatz wieder.

Dementsprechend fiel die Kabinenansprache des Coaches aus, der an diesem Tag seinen XX. Geburtstag feierte: in kloppesker Manier machte er seine Mannen so heiß, dass sie aus den Ohren rauchten.

Es zählte nur ein Sieg, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren und seine Jünger ließen sich nicht lumpen: mit 9-5 schickte man den Gegner demoralisiert wieder nach Hause.

 

Schon vorher war allen angesichts des starken und äußerst fiesen vorderen Paarkreuzes des Kontrahenten klar: das Spiel muss in der Mitte und hinten gewonnen werden und genau so kam es dann auch.

Nach den Doppeln 2-1 führend (Matthias/Frank und Danial/Michael), holte im vorderen Kreuz immerhin Matthias, der eine Karriere in der Modebranche in Erwägung zieht und neuestes Mitglied der renommierten „Brigade Karl Lagerfeld“ ist, einen Punkt. Sein Doppelpartner Frank verzweifelte erwartungsgemäß am materialverseuchten Spiel der Gegner und musste durchgeschleppt werden.

Einen herausragenden Abend erlebte dagegen das grandiose mittlere Paarkreuz. Bondscoach Jürgen zeigte sich an seinem Ehrentag von seiner besten Seite, raubte seinen Kontrahenten geschmeidig wie eine afrikanische Hirschziegenantilope einmal mehr den Nerv und sorgte für zwei Einzelpunkte.

Dasselbe gilt für Danial, der an diesem Tag wohl in den Zaubertrank gefallen war, eine All-Time-Best-Performance auspackte und nach zwei beinahe perfekten Auftritten ebenfalls beide Einzel gewann. Für ihn nach einer Serie von Niederlagen in den Wochen zuvor der verdiente Lohn harter Trainingsarbeit.

Im hinteren Paarkreuz bestach „Dirty“ Detlef durch Ruhe und Lässigkeit und brachte ebenfalls zwei Punkte unter Dach und Fach – in seinem zweiten Einzel führte seine demonstrative Entspanntheit an der Platte zu diversen Wutausbrüchen beim Gegner, der hoffentlich trotzdem auch weiterhin Tischtennis spielt.

Zeitgleich gewann Michael sein Einzel, das letztlich nicht mehr zählte, ihm aber trotzdem Rückenwind für die anstehenden Aufgaben verleihen dürfte.

Es punkteten: Matthias (1,5), Frank (0,5), Jürgen (2), Danial (2,5), Detlef (2), Michael (0,5).

Alle Spieler waren also mehr oder weniger beteiligt und diese Siege sind ja bekanntlich die schönsten.

 

Nach diesem Erfolg sehen die Herren 3 wieder Licht am Ende des Tunnels. Aufgrund der Tabellenkonstellation und des Restspielplans der anderen Mannschaften wird er allein aber ziemlich sicher nicht für den Klassenerhalt reichen. Aus den noch anstehenden drei Partien müssen voraussichtlich noch mindestens zwei Punkte her, was sehr schwer, aber nicht ganz unmöglich scheint.

Nach der Faschingspause geht es im März in die alles entscheidende Phase, die mit dem schweren Auswärtsspiel in Linkenheim eingeläutet wird.

Der Bondscoach wird sicher noch den ein oder anderen Move auspacken, um seine Schützlinge bestens auf diesen nervlichen Drahtseilakt vorzubereiten.

Frank Schuler